Donnerstag, 14.12.2000, 20:35 Uhr
Bückeburg, B 65 Höhe Kornmasch
Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen
Die Lage an der Einsatzstelle
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Video der Berichterstattung auf N3
(Download durch rechte Maustaste/Ziel speichern unter...)
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Die Stellung der Unfallfahrzeuge zueinander. Links der Audi A6, rechts der Opel Astra
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Situation nach Rettung des Fahrers aus dem Opel Astra
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Ein PKW vom Typ Opel Astra ist frontal in die Beifahrerseite eines PKW Typ Audi A6 geprallt.
Hierbei wurde die Fahrgastzelle des Audis extrem zusammengequetscht, sodass drei Insassen tödlich verletzt und in dem Fahrzeugwrack eingeklemmt wurden. Ein Fahrzeuginsasse wurde aus dem Fahrzeug herausgeschleudert und schwer verletzt.
In dem Opel Astra wurde der Fahrer verletzt und im Beinbereich eingeklemmt.
Die Rettung konnte patientengerecht durchgeführt werden.
Erfahren Sie mehr über patientengerechte Rettung >>
Kurz erklärt: Patientengerechte Rettung
- Funktionierende Absprache zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr
- Erschütterungsarme und achsengerechte (Schonung der Wirbelsäule) Befreiung,
Verschlechterung der Verletzungen ist unbedingt zu vermeiden
- Laute Geräusche und Erschütterungen im/am Unfallfahrzeug unbedingt vermeiden
- Bei bewusstseinsklaren Patienten: Erklärung der Maßnahmen der Feuerwehr
Der Patient soll Vertrauen in die Maßnahmen der Feuerwehr entwickeln.
Stabilisierung und Schaffung eines Zugangs zum Patienten
Zuerst wurde die Rettung des verletzten Fahrers des Opel eingeleitet.
Das Fahrzeug wurde durch einen Unterbau mit Holz und Kunststoffkeilen stabilisiert, damit sich bei den Rettungsarbeiten das Fahrzeug nicht bewegen kann und den Patienten nicht dadurch gefährdet.
Hierzu wurde mit der hydraulischen Rettungsschere zuerst das Dach des Fahrzeuges entfernt, damit das Rettungsdienstpersonal über diesen Zugang erste Behandlungsmaßnahmen einleiten kann.
Endgültige Befreiung des Patienten
Nachdem die Erstbehandlung durch den Rettungsdienst abgeschlossen ist, erfolgt die Befreiung des Patienten aus dem Fahrzeugwrack.
In diesem Fall wurde die Fahrertür mit dem Spreizer und der Rettungsschere entfernt.
Nach dem Setzen von erforderlichen Entlastungsschnitten an der Karosserie erfolgt anschließend das Wegdrücken des Vorderwagens.
Hierbei kommt der Rettungszylinder zum Einsatz.
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Die Stellung des Fahrersitzes lässt auf die entstandenen Kräfte schließen, die auf den Fahrer bei diesem Unfall eingewirkt haben müssen! |
Eine Person wurde vermisst
Aufgrund nicht eindeutiger Aussagen von Unfallbeteiligten musste davon ausgegangen werden, dass ein verletzter Fahrzeuginsasse ggf. aus dem Fahrzeug geschleudert wurde und über die Böschung gestürzt war.
Feuerwehr und Polizei suchten daraufhin die Umgebung auch unterhalb des Fahrbahndammes ab.
Die Suche verlief ergebnislos.
Die "Standard"maßnahmen
- Kraftstoff und Öl sind an der Unfallstelle ausgetreten, daher:
- Aufbau eines dreiteiligen Löschangriffs (Pulver, Schaum, Wasser)
- Ausbringen von Ölbindemittel auf die Fahrbahnoberfläche
- Ausleuchtung der Einsatzstelle
- Absicherung der Unfallstelle mit Signaleinrichtungen
Zum Schluss: Eine schwere Aufgabe

Nachdem diese Maßnahmen erfolgreich durchgeführt waren, blieb noch die Befreiung der 3 Leichen aus dem Audi.
Dadurch, dass wir solche Aufgaben gemeinsam machen, ist der erste Schritt schon getan, um eine solche Situation persönlich verarbeiten zu können.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Bückeburg-Stadt wünschen den Hinterbliebenen der Unfallopfer, dass auch sie Hilfe und eine Gemeinschaft haben, um diese schwere Zeit bewältigen zu können.
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